Was bedeutet begabungs- und leistungsfördernde Schulentwicklung? Und wie können Schulen in ihren begabungs- und leistungsfördernden Entwicklungsprozessen optimal unterstützt werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des 5. Fachtags von „Leistung macht Schule“. Rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Bildungsadministration und -politik sowie aus den Landesinstituten und Qualitätseinrichtungen der Länder präsentierten und diskutierten Ansätze zur Unterstützung von Schulentwicklungsprozessen – und zwar sowohl für Schulen, die sich ganz neu mit dem Thema Begabungs- und Leistungsförderung befassen, als auch für bereits weiter fortgeschrittene Schulen.
In zwei Interviews stellen Mentees, Mentorinnen und Lehrpersonen vor, wie das Programm CyberMentor Plus an ihrer Schule umgesetzt wird. Das Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth und das Willstätter-Gymnasium Nürnberg sind zwei von insgesamt 57 LemaS-Schulen, die am Teilprojekt 21 "Individualisierung durch Mentoring" teilnehmen. Mit der Unterstützung der Wissenschaftler/-innen von der Universität Regensburg und der Universität Erlangen-Nürnberg bieten die Schulen eine MINT-AG an. Während Lehrpersonen vor Ort die Projekte unterstützen, wird jede Schülerin von einer Mentorin über die Plattform „CyberMentor“ online begleitet. Ziel ist es, das Interesse von Schülerinnen an MINT-Fächern zu wecken bzw. zu bestärken.
Um Begabungen im Chemieunterricht besser erkennen und fördern zu können, erarbeiten und erproben Wissenschaftlerinnen von der TU Braunschweig gemeinsam mit 12 LemaS-Schulen seit 2018 Konzepte und Materialien zum problemlösenden Experimentieren. Zur innovativen Produktentwicklung tauschen sich Wissenschaft und Schulpraxis auch mit Partnern aus der Wirtschaft aus. Die BASF in Ludwigshafen bot dem Teilprojekt MINT Chemie ein anregendes Arbeitsumfeld für ihren Workshop zur Weiterarbeit an den Unterrichtskonzepten. Die Teilnehmenden schlüpften u.a. in die Rolle von Schülerinnen und Schülern der 5./6. Jahrgangsstufe und durchliefen Teile des BASF Workshop-Programms „Smart Future“ im Kids Lab. Insbesondere die Experimente und die Materialaufbereitung der BASF Schülerlabore gaben Impulse für die Umsetzung in den LemaS-Schulen.
Im Rahmen des Projekts „Leistung macht Schule“ führt der Forschungsverbund LemaS insgesamt drei große übergreifende Schulbefragungen durch. Nach der Ausgangserhebung 2019 stellt die Zwischenerhebung 2020 die zweite Befragung dar. Der Zyklus wird 2022 durch die Enderhebung abgeschlossen. Das Ziel der Zwischenerhebung war vorrangig die formative Evaluation der bisherigen Zusammenarbeit zwischen Schul- und Wissenschaftsteams. Neben ersten Auswirkungen von LemaS auf Schule und Unterricht wurden Fragen zu den LemaS-P³rodukten, zu Nachhaltigkeit und Transfer sowie zur Kooperation von Wissenschaft und Praxis gestellt. Auch Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Projektarbeit wurden erfasst.
Die LemaS-Jahrestagung 2022 findet vom 28. bis zum 30. September an der Humboldt-Universität Berlin statt. Teilnehmen können alle Akteure des Projekts "Leistung macht Schule". Vertretungen aus den LemaS-Schulen, den Ländern und dem Bund sowie die Leitenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden des Forschungsverbunds treffen sich zur gemeinsamen (Weiter-)Arbeit mit dem übergeordneten Ziel Schule und Unterricht begabungs- und leistungsfördernd zu gestalten. Im Zentrum stehen die Strategien, Konzepte, Maßnahmen und Materialien (die LemaS-P³rodukte), die in den 22 Teilprojekten gemeinsam mit den 300 Schulen im Rahmen der ersten Förderphase der Bund-Länder-Initiative entwickelt, erprobt und evaluiert werden und wurden.