LemaS in der Schulpraxis - Übergänge und Mathematik
Der Samstag gehört der Mathematik – LemaS-Schule richtet Projekttag aus
Die Timm-Kröger-Schule Neumünster zeigte gemeinsam mit den LemaS-Forscherinnen und Forschern und dem Landesinstitut Schleswig-Holstein rund 60 interessierten Eltern mit 45 Schulkindern aus allen Klassenstufen an einem Samstag die spannenden und vielfältigen Seiten der Mathematik. Dabei kooperierte die Grundschule mit Schülerinnen und Schülern des benachbarten Gymnasiums. Die Gestaltung der Übergänge von der Grundschule zur Weiterführenden Schule für (potenziell) leistungsstarke Kinder ist Schwerpunkt von LemaS-Teilprojekt 3, das dazu mit den Schulen Diagnose- und Förderkonzepte in den MINT-Fächern entwickelt. Besonderheiten des Mathematikunterrichts im Hinblick auf lernförderliche Einflussfaktoren stehen an dieser LemaS-Schule im Fokus. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt daher zudem in enger Zusammenarbeit mit dem Forscherteam von „MINT – Mathematik“ (Teilprojekt 8). Echte Mathematik erleben und Transparenz schaffen – das gelang der Grundschule beim ersten-LemaS-Mathesamstag.
Die Timm-Kröger Schule Neumünster ist eine von 52 Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet, die am LemaS-Teilprojekt 3 zur „Entwicklung von Diagnose- und Förderkonzepten für eine adaptive Gestaltung der Übergänge im Unterricht der MINT-Fächer“ teilnehmen. Daraus resultiert unter anderem, dass die Grundschule LemaS-Mathestunden in den Stundenplan aller Klassenstufen integriert. In diesen Stunden arbeiten die Schülerinnen und Schüler an offenen substanziellen Aufgaben parallel zum Klassenunterricht. Mathematik kann hierbei auf vielfältige Weise erlebt und bearbeitet werden. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie Lösungsfindung gemeinsam mit anderen gelingt und dass es nicht immer nur eine richtige Lösung gibt. Gefordert und gefördert wird die Experimentierfreudigkeit der Grundschulkinder. Die Idee der Integration der offenen substanziellen Aufgaben in den Stundenplan, entstand nach einer Hospitation des Kollegiums an einer Knobelstunde, die von den wissenschaftlichen Mitarbeitenden Lea Schreiber (TP8) und Yannick Ohmann (TP3) an der Grundschule durchgeführt wurden. Mit der kontinuierlichen Unterstützung, Beratung und Begleitung der LemaS-Teilprojekte entwickeln und erproben die Lehrerinnen und Lehrer im Rahmen der ersten Phase des Projekts „Leistung macht Schule“ weitere „Forscheraufgaben“ für den Mathematikunterricht, die insbesondere interessengeleitetes, selbstbestimmtes und forschendes Lernen ermöglichen. Der offene und problemorientierte Umgang mit Aufgaben entspricht dem Wesen mathematischen bzw. naturwissenschaftlichen Tun sehr gut. Forschendes Lernen wird zugleich zur individuellen Förderung und Ausprägung von leistungsstarken und potenziell besonders leistungsfähigen Schülerinnen und Schülern eingesetzt. Schulleiterin Behm-Kresin schätzt die LemaS-Stunden: „Die Schülerinnen und Schüler zeigen viel Freude und Neugier beim Lösen der Aufgaben, sodass die LemaS-Mathestunden auch im Elternhaus thematisiert wurden. Um die Eltern aktiv in diese Arbeitsweise mitzunehmen, Ihnen das LemaS Format zu erläutern und mal im praktischen Umgang zu erleben, entstand die Idee des Mathesamstages.“
Für die Organisation konnte die LemaS-Schule Zwölftklässlerinnen und Zwölfklässler eines benachbarten kooperierenden Gymnasiums gewinnen, die aktiv an der Vorbereitung des Tages eingebunden waren. Informationsangebote für die Eltern zum Projekt „Leistung macht Schule“ machten Petra Schreiber vom IQSH (Landesinstitut Schleswig-Holstein) und Teilprojektmitarbeiter Yannick Ohmann von der Westfälische Wilhelms-Universität Münster. In seinem Vortrag erläuterte er den Gästen des Mathesamstags darüberhinaus das Format der offenen substanziellen Aufgaben und den Themenkomplex „Mathematische Begabung“. In fünf Themenräumen konnten die Grundschülerinnen und Grundschüler an Stationen Aufgaben erarbeiten, Rätsel lösen, am PC arbeiten, mit ihren Eltern gemeinsam mathematisch spielen und mit anderen Kindern knobeln. In jedem Raum musste ein Code entziffert werden, der am Ende des Tages ein Lösungswort ergab. Weitere LemaS-Mathesamstage sollen folgen: „Die Kinder waren zwei Stunden fast ohne Unterbrechung in der Arbeit vertieft und konnten mit einem persönlichen Erfolg ins Wochenende starten.“, resümierte Schulleiterin Behm-Kresin.