Teilprojekt 20
LUPE – Leistungspotenziale suchen und finden: Ein Projekt zur materialgestützten Förderung diagnostischer Fähigkeiten von Grundschullehrkräften im Mathematik- und Sachunterricht
Inhalt
LUPE steht für „Leistung unterstützten, Potenziale entdecken“ und richtet sich primär an Grundschullehrpersonen der Fächer Mathematik und Sachunterricht. In diesem Teilprojekt werden auf der Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses zur Talententwicklung in Mathematik und Naturwissenschaft Materialen entwickelt, die Lehrpersonen dabei unterstützen, Potenziale bei ihren Schülerinnen und Schülern im Regelunterricht zu erkennen. Die Materialien umfassen Methoden der potenzialorientierten, strukturierten Verhaltensbeobachtung im Unterricht und in bestimmten standardisierten Lern- und Leistungssituationen sowie Interviews und Aufgaben, die von den Lehrkräften selbst in der Schule eingesetzt und ausgewertet werden können. Die Materialien werden am Ende des Projektes als Werkzeugkoffer der Schulpraxis zur Verfügung gestellt.
Ziele
Die richtige Einschätzung des Leistungsstands einer Schülerin oder eines Schülers durch Lehrpersonen ist eine wichtige Voraussetzung für einen binnendifferenzierten und leistungsgerechten Unterricht. Lehrereinschätzungen der Schülermerkmale können zudem zu bestimmten Erwartungen für diese Schülerinnen und Schüler führen, die dann wiederum deren weitere Entwicklung beeinflussen können. Übergeordnetes Ziel des Teilprojekts LUPE ist daher die Förderung diagnostischer Kompetenzen von Grundschullehrpersonen in den Fächern Mathematik und Sachunterricht mit besonderer Berücksichtigung (potenziell) leistungsstarker Schülerinnen und Schüler. LUPE zielt darauf ab, dass die Grundschullehrpersonen die individuellen Leistungsmöglichkeiten und Begabungen ihrer Schülerinnen und Schüler kennen und erkennen und dass sie dabei auf praxistaugliche Materialien für den Mathematik- und Sachunterricht zurückgreifen können, die als Bestandteile eines Werkzeugkoffers auf wissenschaftlicher Grundlage konzipiert und mit den Schulen gemeinsam erprobt und weiterentwickelt wurden.
Programm/Durchführung
In Phase 1 des Teilprojektes geht es um die Erarbeitung gemeinsamer inhaltlicher Grundlagen. Sowohl aus Sicht der psychologischen Begabungsforschung wie auch aus Sicht der Begabungsförderung in der schulischen Praxis werden Indikatoren für besondere Leistungen und Leistungspotenziale in Mathematik und Naturwissenschaft identifiziert. Methodisch erfolgt dies über die Auswertung von Forschungsliteratur, Interviews mit den Lehrpersonen und Expert/innenbefragungen. Anschließend werden beide Perspektiven in fachspezifischen Talententwicklungsmodellen integriert. Dies erfolgt u.a. in Workshops mit den beteiligten Schulen. Die Ergebnisse werden durch die Sicht der Fachdidaktik ergänzt. Sie bilden die wesentliche Grundlage für Phase 2. Hier werden durch die Forschung diagnostische Herangehensweisen und Materialien entwickelt, die von den Lehrpersonen der beteiligten Schulen im Unterricht erprobt werden. Die Rückmeldungen der Lehrpersonen bilden die Grundlage für die Optimierung und Weiterentwicklung des Materials. In der letzten Phase 3 des Teilprojektes geht es um die Finalisierung des Materialpools sowie um die Erstellung von Begleitinformationen zur Implementierung und Nutzung des Materials.
Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft und Schulen
Team an der Universität Trier
Informationen zu den LemaS-Schulen
Schularten
- Primarstufe (23)
- Weiterführend (0)
Bundesländer
Das Teilprojekt begleitet 23 Schulen aus 8 Bundesländern.
Veröffentlichungen
2013 TP 20 & TP 22 Buch
Preckel, F. & Vock, M. (2013). Hochbegabung. Ein Lehrbuch zu Grundlagen, Diagnose, Fördermöglichkeiten. Göttingen: Hogrefe.