Teilprojekt 10
Entwicklung adaptiver Konzepte für eine diagnosebasierte individuelle Förderung von leistungsstarken und potenziell besonders leistungsfähigen Schülerinnen und Schüler im Chemieunterricht
Inhalt
Die Entwicklung der adaptiven Konzepte für die MINT-Fächer, und im Teilprojekt 10 explizit für den Chemieunterricht erfolgt im engen Austausch zwischen der Wissenschaft und der jeweiligen Schule. Entwickelt, erprobt und evaluiert werden Instrumentarien für eine Lernverlaufsdiagnostik, die sowohl fachliche Potenziale und Fertigkeiten fokussiert, zudem auch lernförderliche bzw. -hemmende intra- und interpersonale Einflussfaktoren berücksichtigt. Hierzu zählen zum Beispiel individuelle kognitive und motivationale Spezifika, Einflüsse vom Elternhaus oder externe Förderprojekte. Die zweite zentrale Konzeption prototypischer Lernarrangements für den Einsatz offener, substanzieller Aufgaben im Chemieunterricht bezieht schwerpunktmäßig interessengeleitetes, selbstregulierendes bzw. selbstbestimmtes und forschendes Lernen mit ein. Dabei wird auch den Gender-Spezifika beim Bearbeiten von Problemaufgaben Rechnung getragen. Berücksichtigt werden fachspezifische sowie fachübergreifende Inhalte sowie die Nutzung digitaler Medien.
Ziele
Die Teilprojekte 8 bis 13 haben das Ziel, adaptive Konzepte für eine diagnosebasierte individuelle Förderung von (potenziell) leistungsstarken Schülerinnen und Schülern im Regelunterricht der MINT-Fächer, hier an den Primarschulen im Mathematik- und Sachunterricht und in der Sekundarstufe I in den Fächern Mathematik, Informatik, Physik, Biologie und Chemie zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Entscheidend ist, dass die Lehr-Lern-Formate den Besonderheiten des Fachs und den spezifischen Potenzialen und Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler entsprechen. Letzlich greifen die Lehrpersonen in der täglichen Unterrichtspraxis auf Konzepte zurück, die effektiv nutzbar sind und zugleich flexibel an die jeweiligen konkreten Bedingungen „vor Ort“ angepasst werden können. Während des gesamten Projektverlaufs werden die Konzepte kontinuierlich evaluiert und optimiert. Teilprojekt 10 nimmt sich den Spezifika des Unterrichtsfachs Chemie an.
Programm/Durchführung
Zu Beginn werden die Erfahrungen und Expertisen der Lehrpersonen zur prozessbegleitenden Förderung von (potenziell) leistungsstarken Schülerinnen und Schülern sowie ihre Wünsche und Bedarfe im Rahmen von persönlichen Schulbesuchen durch die Wissenschaftler erfragt. Aufbauend darauf und auf den wissenschaftlichen Befunden zu diesen Themenkomplexen werden im engen Austausch von Forscherteam und teilnehmender Schule Bausteine für die adaptiven Konzepte erarbeitet, getestet und optimiert. Im Teilprojekt 10 werden für das Fach Chemie Unterrichtsinhalte und -methoden entwickelt. Bei der Erprobung der Konzepte sind Akzeptanz, Durchführbarkeit und Nützlichkeit entscheidend. Sowohl die Lehrpersonen als auch die Schülerinnen und Schüler geben fortlaufend Rückmeldungen zu den Materialien und Unterrichtskonzepten. Die Dokumentation der Konzeptionsphase sowie die Evaluation der Arbeitsschritte und -produkte erfolgt begleitend während der gesamten Projektlaufzeit. Die erfolgreich erprobten Konzepte werden abschließend in Form von didaktisch-methodischen Handreichungen publiziert und einer breiten Lehrerschaft angeboten.
Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft und Schulen
Team an der Technischen Universität Braunschweig
Informationen zu den LemaS-Schulen
Schularten
- Primarstufe (0)
- Weiterführend (12)
Bundesländer
Das Teilprojekt begleitet 12 Schulen aus 8 Bundesländern.
Veröffentlichungen
2021 TP 10 Zeitschriftenbeitrag
Matis, K., Höner, K. & Semmler, L. (2021). Chemiepotenziale im Regelunterricht entdecken. Labyrinth, 145, S. 19-21.
27.02.2020 Poster
Höner, K. & Matis, K. (Februar 2020). *MINT-Chemie - Chemiepotenzial entdecken und fördern. *Poster auf dem Verbundtreffen des Forschungsverbunds LemaS, Berlin.
22.02.2019 Interview
Sechs LemaS-Teilprojekte haben das Ziel, adaptive Konzepte für eine diagnosebasierte individuelle Förderung von (potenziell) leistungsstarken Schülerinnen und Schüler im Regelunterricht der MINT-Fächer zu implementieren. Prof. Dr. Kerstin Höner (TU Braunschweig) leitet das Teilprojekt 10 mit Schwerpunkt auf dem Chemieunterricht. Als Auftakt der Interviewreihe zur Initiative „Leistung macht Schule“ gibt sie gemeinsam mit ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Kristiena Matis Einblick in ihre Arbeit mit den insgesamt 10 weiterführenden Schulen. Das Interview finden Sie hier.
2018 TP 10 Zeitschriftenbeitrag
Höner, K. & Wenzel, D. (2018). Messung naturwissenschaftlich-experimenteller Problemlösefähigkeit und deren Zusammenhang mit kognitiven und nicht-kognitiven Persönlichkeitsmerkmalen von Schülerinnen und Schülern. DOI: https://doi.org/10.24355/dbbs.084-201807251250-0
2018 TP 10 Zeitschriftenbeitrag
Höner, K., Matis, K. & Ammon, D. (2018). Messung experimenteller Problemlöse- und Diagrammkompetenzen und deren Zusammenhang mit kognitiven Fähigkeiten im Fach Naturwissenschaften im 5. Jahrgang einer integrierten Gesamtschule. DOI: https://doi.org/10.24355/dbbs.084-201804241057-1