Teilprojekt 11
Diagnosebasierte MINT-Förderung (DiaMINT): Entwicklung adaptiver Konzepte für eine diagnosebasierte individuelle Förderung von leistungsstarken und potenziell besonders leistungsfähigen Schülerinnen und Schüler im Physikunterricht

Inhalt

Die Entwicklung der adaptiven Konzepte für die MINT-Fächer, und in Teilprojekt 11 explizit für den Physikunterricht erfolgt im engen Austausch zwischen der Wissenschaft und der jeweiligen Schule. Entwickelt, erprobt und evaluiert werden Instrumentarien für eine Lernverlaufsdiagnostik, die sowohl fachliche Potenziale und Fertigkeiten fokussiert, zudem auch lernförderliche bzw. -hemmende intra- und interpersonale Einflussfaktoren berücksichtigt. Hierzu zählen zum Beispiel individuelle kognitive und motivationale Spezifika, Einflüsse vom Elternhaus oder externe Förderprojekte. Die zweite zentrale Konzeption prototypischer Lernarrangements für den Einsatz offener, substanzieller Aufgaben im Physikunterricht bezieht schwerpunktmäßig interessengeleitetes, selbstregulierendes bzw. selbstbestimmtes und forschendes Lernen mit ein. Dabei wird auch den Gender-Spezifika beim Bearbeiten von Problemaufgaben Rechnung getragen. Berücksichtigt werden fachspezifische sowie fachübergreifende Inhalte und die Nutzung digitaler Medien.

Ziele

Die Teilprojekte 8 bis 13 haben das Ziel, adaptive Konzepte für eine diagnosebasierte individuelle Förderung von (potenziell) leistungsstarken Schülerinnen und Schülern im Regelunterricht der MINT-Fächer, hier an den Primarschulen im Mathematik- und Sachunterricht und in der Sekundarstufe I in den Fächern Mathematik, Informatik, Physik, Biologie und Chemie zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Entscheidend ist, dass die Lehr-Lern-Formate den Besonderheiten des Fachs und den spezifischen Potenzialen und Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler entsprechen. Letzlich greifen die Lehrpersonen in der täglichen Unterrichtspraxis auf Konzepte zurück, die effektiv nutzbar sind und zugleich flexibel an die jeweiligen konkreten Bedingungen „vor Ort“ angepasst werden können. Während des gesamten Projektverlaufs werden die Konzepte kontinuierlich evaluiert und optimiert. Teilprojekt 11 nimmt sich den Spezifika des Unterrichtsfachs Physik an.

Programm/Durchführung

Zu Beginn werden die Erfahrungen und Expertisen der Lehrpersonen zur prozessbegleitenden Förderung von (potenziell) leistungsstarken Schülerinnen und Schülern sowie ihre Wünsche und Bedarfe im Rahmen von persönlichen Schulbesuchen durch die Wissenschaftler erfragt. Aufbauend darauf und auf den wissenschaftlichen Befunden zu diesen Themenkomplexen werden im engen Austausch von Forscherteam und teilnehmender Schule Bausteine für die adaptiven Konzepte erarbeitet, getestet und optimiert In Teilprojekt 11 werden für das Fach Physik Unterrichtsinhalte und -methoden entwickelt. Bei der Erprobung der Konzepte sind Akzeptanz, Durchführbarkeit und Nützlichkeit entscheidend. Sowohl die Lehrpersonen als auch die Schülerinnen und Schüler geben fortlaufend Rückmeldungen zu den Materialien und Unterrichtskonzepten. Die Dokumentation der Konzeptionsphase sowie die Evaluation der Arbeitsschritte und -produkte erfolgt begleitend während der gesamten Projektlaufzeit. Die erfolgreich erprobten Konzepte werden abschließend in Form von didaktisch-methodischen Handreichungen publiziert und einer breiten Lehrerschaft angeboten. 

Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft und Schulen

Team an der Freien Universität Berlin

Avatar von Volkhard Nordmeier

Projektleitender

Prof. Dr. Volkhard Nordmeier

nordmeier@physik.fu-berlin.de
Avatar von Nikola Schild

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Nikola Schild

nikola.schild@fu-berlin.de

Informationen zu den LemaS-Schulen

Schularten

  • Primarstufe (0)
  • Weiterführend (4)

Bundesländer

Das Teilprojekt begleitet 4 Schulen aus 3 Bundesländern.

Veröffentlichungen

02.03.2020 Interview

Mehr Begleitung, weniger Leitung – offene Lernumgebungen für einen differenzierten Physikunterricht

Die Physik zählt zu den weniger beliebten Schulfächern. Völlig zu Unrecht, findet Dr. René Dohrmann, der im Teilprojekt 11 unter der Leitung von Prof. Dr. Volkmar Nordmeier (beide Freie Universität Berlin) an adaptiven Konzepten zur Förderung (potenziell) leistungsstarker Schülerinnen und Schüler arbeitet und forscht. Im Interview mit leistung-macht-schule.de beschreibt er Chancen und Gelingensbedingungen für einen differenziert gestalteten Physikunterricht. Zwar seien außercurriculare Angebote, wie der Besuch der Physik-AG am Nachmittag oder die Teilnahme an „Jugend forscht“ gute leistungs- und begabungsfördernde Gelegenheiten für (potenziell) leistungsstarke Kinder und Jugendliche, jedoch gehe es in LemaS darum, das Fordern und Fördern von Potenzialen der Schülerinnen und Schüler fest im Physikunterricht zu verankern. Eine komplexe Aufgabe zum Klimawandel, zur E-Mobilität oder zum Regenbogen könnten dazu beitragen. Das ganze Interview finden Sie hier.

2018 TP 9 & TP 11 Zeitschriftenbeitrag

LemaS-DiaMINT: Diagnosebasierte individuelle Förderung leistungsstarker und potenziell leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler im Sach-, Naturwissenschafts- und Physikunterricht.

Köster, H. & Nordmeier, V. (2018): LemaS-DiaMINT: Diagnosebasierte individuelle Förderung leistungsstarker und potenziell leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler im Sach-, Naturwissenschafts- und Physikunterricht. In: *PhyDid B - Didaktik der Physik. *Beiträge zur DPG-Frühjahrstagung 2018. Würzburg.

2018 TP 9 & TP 11 Buchbeitrag

Diagnosebasierte individuelle Förderung potenziell leistungsfähiger Schüler*innen

Köster, H., Nordmeier, V., Mehrtens, T. & Dohrmann, R.: Diagnosebasierte individuelle Förderung potenziell leistungsfähiger Schüler*innen. In: S. Bernholt (Hg.): Naturwissenschaftliche Bildung als Grundlage für berufliche und gesellschaftliche Teilhabe. GDCP-Jahrestagung 2018 (http://www.gdcp.de/images/tagungsbaende/GDCP_Band39.pdf, S. 656-658).

2017 TP 9 & TP 11 Zeitschriftenbeitrag

Das ist schön, wenn man sich auskennt - da fragen die anderen mich auch mal!" An individuellen Interessen und Begabungen anknüpfen und neue entdecken - dargestellt am Beispiel einer naturwissenschafts- und technikbezogenen Lernumgebung

Köster, H.; Nordmeier, V. & Eckoldt, J. (2017): „Das ist schön, wenn man sich auskennt - da fragen die anderen mich auch mal!" An individuellen Interessen und Begabungen anknüpfen und neue entdecken - dargestellt am Beispiel einer naturwissenschafts- und technikbezogenen Lernumgebung“. Journal für Begabtenförderung, 2/2017, 24-35.