Teilprojekt 16
LemaS-GRiP - Förderung des sprachlich-ästhetischen Gesprächs im Regelunterricht im Fach Deutsch in der Primarstufe
Inhalt
In den Teilprojekten 15 bis 17 liegt der Fokus auf der Entwicklung und Optimierung sowie der entsprechenden wissenschaftlichen Begleitung von Lehr-Lern-Arrangements im Deutschunterricht hinsichtlich der vier Kernkompetenzen Lesen, Schreiben, Zuhören und Sprechen. Neben der Berücksichtigung der jeweiligen Bedarfe und Rahmenbedingungen an den teilnehmenden Schulen werden die differenzierenden Lernformate für (potenziell) leistungsstarke Schülerinnen und Schüler mit und ohne Deutsch als Erstsprache unter Berücksichtigung von fachwissenschaftlichen und -didaktischen Befunden konzeptioniert. Der Schwerpunkt in Teilprojekt 16 liegt auf dem Bereich der sprachlichen und literarischen Förderung im Unterricht der Primarstufe (Kl. 1-4).
Ziele
Teilprojekt 16 untersucht, wie literarisches Lernen in inklusiver Perspektive gefördert werden kann, damit möglichst alle von der Begegnung mit Literatur profitieren und Freude an Sprache und Literatur entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, liegt ein spezielles Augenmerk auf der Förderung von Prozessen literarischen Lernens in Vorlesegesprächen und literarischen Unterrichtsgesprächen unter Berücksichtigung heterogener Lernsettings, wobei alle Schülerinnen und Schüler mit ihren jeweiligen Voraussetzungen und Potenzialen berücksichtigt werden sollen. Gemeinsam mit den Lehrkräften werden beide Lernformate umgesetzt, evaluiert und weiterentwickelt und abschließend anderen Schulen zur Verfügung gestellt.
Programm/Durchführung
Im Sinne des Design-Based Research Ansatzes entwickelt das Projekt prototypische Formen des literarischen Lernens im Gespräch gemeinsam mit den Lehrpersonen weiter. Die Lehrpersonen werden insbesondere für die diversitätssensible Durchführung von literarischen Gesprächen professionalisiert und sind partizipativ in die Weiterentwicklung ihres Unterrichts eingebunden. Die Arbeit an und mit den Schulen ist dabei geprägt von einem intensiven Austausch und einer engen kollegialen Zusammenarbeit in den Projektteams, welche ihre Erfahrungen als Teil der Unterrichts- und Schulentwicklung an ihr Kollegium und als Teil der Kollaboration an die anderen Projektschulen weitergeben.
Die Durchführung wird wissenschaftlich begleitet und anschließend wiederum gemeinsam ausgewertet. Neben Unterrichtsbeobachtungen und Videographien werden Interviews zur Erhebung von Bedarfen und Wünschen der Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Die videographisch aufgezeichneten Unterrichtsstunden werden multimodal transkribiert und qualitativ ausgewertet, um Gelingensbedingungen für literarisches Lernen im Gespräch herauszuarbeiten. Abschließend werden die erfolgreich erprobten Konzepte in Form von didaktisch-methodischen Handreichungen und als Inspiring-Practice-Sequenzen publiziert und somit einer breiten Lehrerschaft für eine diversitätssensible Förderung von (potenziell) leistungsstarken Schülerinnen und Schülern im Deutschunterricht zur Verfügung gestellt.
Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft und Schulen
Team an der Goethe-Universität Frankfurt
Informationen zu den LemaS-Schulen
Schularten
- Primarstufe (4)
- Weiterführend (0)
Bundesländer
Das Teilprojekt begleitet 4 Schulen aus 3 Bundesländern.
Veröffentlichungen
01.10.2019 Interview
Im Interview mit "Leistung macht Schule" stellen Projektleiter JProf. Dr. Johannes Mayer und seine wissenschaftliche Mitarbeiterin Caterina Mempel von der Universität Leipzig ihr LemaS-Teilprojekt GRiP vor. Der Fokus liegt hier auf der Förderung des sprachlich-ästhetischen Gesprächs im Deutschunterricht in der Primarstufe. Förderung von Leitungspotenzialen und Leistungssträken finden bisher im Rahmen von Litertaur- und Schreibwettebwerben vor allem außerhalb des Unterrichts statt. LemaS-GRiP zielt auf die Förderung im Unterricht: "In unserem Teilprojekt setzen wir das literarische Lernen inklusiv um, sodass (potenziell) leistungsstarke Kinder als Teile der Klassengemeinschaft gefördert werden.", betont JProf. Dr. Mayer. Im Rahmen der Projektarbeit professionalisieren die Lehrpersonen Methoden der Gesprächsleitung wie das Vorlesegespräch und das literarische Unterrichtsgespräch nach dem Heidelberger Modell. Durch die Auseinandersetzung mit Literatur und die eigene Gestaltung von fiktionalen Welten werden die sprachlichen und literarischen Kompetenzen der Grundschülerinnen und Grundschüler gefordert und gefördert. Das ganze Interview gibt es hier.
2019 TP 16 Buchbeitrag
Mayer, J. (2019). Vergegenwärtigte Erfahrung. Zugänge zur Gegenwartslyrik in literarischen Gesprächen. In: C. Brune & I. Theilen (Hg.), „Wellenritt in riffreicher Zone“ – Gegenwartslyrik im Deutschunterricht (S. 41-54). Trier: Wissenschaftlicher Verlag.
2018 TP 16 Buchbeitrag
Mayer, J. (2018). Diversitätssensible Förderung von Begabten und (potenziell) Leistungsstarken im inklusiven Literaturunterricht. In B. Laudenberg & C. Spiegel (Hg.), Begabte und Leistungsstarke im Deutschunterricht. Bd. 1: Primarstufe (S. 49-59). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
2018 TP 16 Buchbeitrag
Mayer, J. (2018). Hören, sehen, erzählen und spielen: Formen der Theatralisierung als Unterstützungsformate literarischen Lernens im inklusiven Unterricht. In: J. Mayer, B. Geist & A. Krapf (Hg.), Varieté der Vielfalt. Ästhetisches Lernen in Sprache, Spiel, Bewegung, Kunst (S. 197-226). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
2018 TP 16 Zeitschriftenbeitrag
Mayer, J. & Bannier, P. (2018). Lesen, Sprechen und Schreiben verbinden: Literarisches Lernen in Vorlesegesprächen und Lernportfolios. informationen zur deutschdidaktik, 1, 87-93.