Relevanz und Ziele der LemaS-Forschung
Begabungs- und Begabtenförderung gelten als Motor der Entwicklung und Gestaltung von Schulen und gehen mit einer Veränderung der Schulkultur einher. Da Schul- und Unterrichtsentwicklung in enger Verzahnung gesehen werden, verfolgt LemaS in 22 Teilprojekten die Konzeption, Erprobung und Evaluation von Maßnahmen, Strategien und Produkten für Schule und Unterricht zur Förderung von (potenziell) leistungsstarken Schülerinnen und Schülern.
Ziel des Verbundprojekts „Leistung macht Schule“ ist die verbesserte Identifikation und Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler. Soll die individuelle Begabung von allen Schülerinnen und Schüler in der täglichen Schulpraxis gefordert und gefördert werden, dann sind dafür Veränderungen auf allen Ebenen notwendig: Neben dem Unterricht und innovativen Formaten für Lehr-Lernprozesse sowie der Weiterprofessionalisierung der Lehrpersonen muss sich Schule auch als Organisation und als Institution entwickeln. Dabei transformiert sich die Schulkultur durch eine Abkehr von einer traditionell eher auf Homogenität gerichteten Schul- und Unterrichtskultur sowie einem weit verbreiteten Prinzip der Auslese im Sekundarbereich hin zu einem Schulwesen, dass das individuelle Leistungspotenzial in jeder Schule und Schulart anerkennt und fördert. Unterstützend ist hierfür auch die Einbindung der Schule in ein kooperatives Netzwerk aus Schulen, Bildungsinstitutionen und weiteren Partnern aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen.
Gelingensbedingungen für den angestrebten Wandel müssen demnach auf institutioneller, organisatorischer, finanzieller und personeller Ebene geschaffen werden und aus der Innovations-, Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft aller Bildungs-Akteure erwachsen.
Der Forschungsverbund LemaS zielt in den 22 Teilprojekten auf die Erstellung von praxiserprobten Konzepten und Strategien sowie auf die Erarbeitung konkret nutzbarer Materialien, Anleitungen und Fortbildungen für die Schule und das Lehren und Lernen. Die Wirksamkeit und Nutzbarkeit der Ergebnisse wird durch die kontinuierliche Begleitung der Schulen in den Schulentwicklungsprozessen, dem Aus- und Aufbau von kooperativen Netzwerkstrukturen und der engen Einbindung von Schulen und Lehrkräften bei der Erprobung und formativen Evaluation der Ergebnisse in der Praxis sichergestellt.
Ziele von LemaS auf einen Blick
Förderung (potenziell) leistungsstarker Schülerinnen und Schüler durch wissenschaftliche Prozessbegleitung von Schulen
- bei der Leitbildentwicklung für eine ressourcenorientierte, begabungs- und leistungsfördernde Schule
- beim Aufbau einer Schulkultur, die Vielfalt anerkennt und schätzt
Förderung (potenziell) leistungsstarker Schülerinnen und Schüler durch die Professionalisierung der Lehrkräfte
- durch die gemeinsame Konzeption und formative Evaluation fachspezifischer Diagnose- und Förderformate in MINT-Fächern und Sprachen
- im Bereich Grundlagen, Diagnostik und Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler
Förderung (potenziell) leistungsstarker Schülerinnen und Schüler durch Vernetzung
- Auf- und Ausbau von Schulnetzwerken
- Unterstützung von Lehrkräftekooperationen
- Verfestigung der Theorie-Praxis-Brücke durch den projektspezifischen Austausch in praxisnahen Forschungsprojekten sowie durch den projektübergreifenden Austausch über gemeinsame Kommunikationsplattformen und regelmäßige Treffen
Förderung (potenziell) leistungsstarker Schülerinnen und Schüler durch Unterrichtsentwicklung
- Entwicklung von diagnosebasierten differenzierenden Förderformaten in den MINT-Fächern und Sprachen (z. B. Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen aus schulisch benachteiligten Kontexten, Deutsch als Fremdsprache, Mädchen in MINT)
- Aufbau fachübergreifender Kompetenzen
- fachübergreifende Ansätze der Individualisierung und Personalisierung des Unterrichts und Curriculums