Worum geht es bei LemaS?
Begabungs- und Begabtenförderung in Schule und Unterricht
Ziel des Projekts ist das Erkennen und Fördern (potenziell) leistungsstarker Schülerinnen und Schüler. Es geht sowohl um Begabungsförderung im Sinne der Identifikation und prinzipiellen Förderung der Begabung aller Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Domänen als auch um Begabtenförderung, die sich auf einzelne, besonders leistungsfähige und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler fokussiert. Eine individuelle und mehrdimensionale Begabtenförderung kann jedoch nur gelingen, wenn Schule und Unterricht auf Begabungsförderung als Leistungsentwicklung in unterschiedlichen Domänen mit prozessbezogener Diagnostik und einer diversitätssensiblen Förderung für alle Schülerinnen und Schüler ausgelegt sind.
Ohne eine Anerkennung und Berücksichtigung der Individualität der Schülerinnen und Schüler kann eine Förderung mit dem Ziel einer möglichst hohen Kompetenzentwicklung in verschiedenen inhaltlichen Domänen nicht gelingen. Zudem ist ein wesentlicher Bestandteil der Förderung die Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler in motivationalen, volitionalen, emotionalen und sozialen Aspekten. Schule muss ein Ermöglichungsraum sein für die Potenzialentfaltung, für Performanz und für umfassende Bildungsprozesse der Schülerinnen und Schüler.
Bei Leistung macht Schule geht es um die Identifikation und Förderung von besonders leistungsstarken und potenziell hoch leistungsfähigen Kindern und Jugendlichen im Regelunterricht. Während verschiedene Konzepte und Strategien sowie empirische Befunde zur Förderung Leistungsstarker in separierenden Maßnahmen vorliegen, betritt Leistung macht Schule hiermit in vielerlei Hinsicht Neuland. Doch ist die Förderung im Regelunterricht Voraussetzung dafür, möglichst viele dieser Kinder zu erreichen. Gleichzeitig weiß man, dass alle Schülerinnen und Schüler von einer kognitiv anregenden sowie sozial und emotional ansprechenden Schul- und Unterrichtskultur profitieren. Eine begabungsfördernde Schule schafft möglichst individualisierte und personalisierte Lehr-Lernsituationen und bietet Gestaltungsräume für die Entfaltung von Potenzialen und Persönlichkeiten. Leistung macht Schule trägt damit auch zum Abbau von Ungleichheiten bei und führt zu mehr Bildungsgerechtigkeit.
Mit welchen Fragen beschäftigt sich LemaS?
Der Zusammenhang zwischen begabungsfördernder und leistungsorientierter Unterrichtsentwicklung in einzelnen Fächern (Kernmodul 2) und den Zielen des gesamten Curriculums sowie die Wechselwirkung zwischen Unterrichts- und Schulentwicklung sind zentrale Gegenstände der Forschung in LemaS. Dabei stellt sich u.a. die Frage, inwieweit eine begabungs- und leistungsfördernde Unterrichts- und Schulentwicklung dazu beitragen kann, alle Schülerinnen und Schüler mit ihren individuellen Leistungspotenzialen anzuerkennen und angemessen zu fördern? Was heißt Bildungsgerechtigkeit im Kontext der Begabungs-und Begabtenförderung und wie lässt sich eine bildungsgerechte Begabungs-und Begabtenwicklung im Kontext der Einzelschulen umsetzen? Dabei geraten die verschiedenen Akteure der Schulgemeinschaft mit ihren jeweiligen Rollen ebenso in den Blick wie die Machbarkeit und Wirksamkeit der Diagnostik von Leistungspotenzialen und von Methoden der Unterrichtsgestaltung. Wie können leistungsstarke und potenziell leistungsfähige Schülerinnen und Schüler erkannt und gefördert werden? Wie lässt sich Leistung messen und bewerten? Diese Fragen setzen die Begriffs- und Verständnisklärung von Leistung und Begabung und einen gemeinsamen Diskurs in Bezug auf deren Akzeptanz voraus. In Leistung macht Schule geht es um eine zukunftsfähige Entwicklung von Schule und damit um die Frage, welche strukturellen, habituellen, curricularen und weiteren Veränderungen notwendig sind für eine begabungs- und leistungsfördernde Schule der Zukunft?